„I think, I spider!“ Wie vernetzt man sich im World-Wide-Web?

Vor einem Gebäude hängen miteinander verbundene Planeten an Stahlseilen. In der Mitte ist die Erde. Im Hintergrund ist der Himmel blau. Die Schatten der Planeten sind auf dem GEbäude zu erkennen.

Geschrieben von Geschichtenfinderin Christina Oskui

10. August 2023

Von meinen Eltern habe ich früh gelernt zu netzwerken, denn sie haben es bereits in meiner Kindheit in unserer Nachbarschaft betrieben. Beispielsweise wenn ein Wasserrohr in unserem Weg im Winter geplatzt ist, dann hat mein Vater viele Nachbarn zusammen getrommelt und gemeinsam haben sie sowohl Werkzeug geteilt als auch ihre Arbeitskraft ressourcenschonend eingesetzt. Meine Mutter und andere berufstätige Mütter in der Nachbarschaft haben sich gegenseitig unterstützt. Wenn eines der Kinder krank war, wurde geguckt, wer eine andere Schicht hat und somit ein Kind bei sich aufnehmen konnte. Getragene Kinderkleidung wurde ebenfalls untereinander weitergegeben und man wusste, wer was noch brauchen konnte. Ebenso wurde ein Überhang an Obst und Gemüse umverteilt und auch die daraus entstandenen Marmeladen, Säfte und Eingemachtes wurden getauscht.

Später selbst als Mutter hatte ich ein Netzwerk von Frauen, die ich aus dem Mütterzentrum kannte, mit denen ich Wissen und Sorgen geteilt habe. Auch wir haben Kleidung und Spielzeug, sowie Kinderwagen und Karren und später Roller und Fahrräder untereinander getauscht. Untereinander kannten wir die Bedarfe und vermittelten auch an weitere Personen, die nicht zu unserem ursprünglichen Netzwerk gehörten. So erhielt beispielsweise der Bruder einer Freundin für seine Zwillinge unseren großen Laufstall, als unsere Tochter bereits zur Schule ging.

Unternehmerinnentag bei der Handelskammer

Der vorrangegangene Austausch passierte höchstens per SMS-Nachricht auf dem Handy, meistens funktionierte es doch per Mund-zu-Ohr-und-wieder-zur-nächsten, bis ich mich mit meinem Kleingewerbe bei der Handelskammer anmeldete und fortan über die dortigen Veranstaltungen über den abonnierten Newsletter informiert wurde.

Neugierig meldete ich mich für diese und weitere Veranstaltungen an. Bei diesem Event in der Handelskammer Hamburg traf ich Susanne Molter und unterhielt mich mit ihr. Sie stellte Animationsfilme zu dem Zeitpunkt her und ich erzählte ihr, dass ich an einem hybriden Kinderbuch arbeite, dass sowohl für blinde als auch für sehende Kinder anwender- und nutzerfreundlich sein sollte.

Ihr fiel ein, dass sie schon einmal etwas von einem Hackathon gehört hatte, wo Techniker und Nerds an Lösungen für behinderte Menschen arbeiteten. Ich hatte noch nie von einem Hackerthon gehört und dachte: „Das ist bestimmt nur was für Hacker, aber wieso sollten die derartige Lösungen erarbeiten wollen?“ Vielleicht hatte ich mich auch verhört, in dem Getümmel und bei der Geräuschkulisse, die die angeregten Gespräche um uns herum hervor brachten. Wir tauschten unsere Visitenkarten aus und gingen in die angebotenen Workshops.

Online-Netzwerken

Ich meldete mich auf der Plattform XING an, um auch von Verlagen oder potenziellen Auftraggeber:innen gefunden zu werden.

Hier erhielt ich Kontaktanfragen und wenn ich ein Profil interessant fand, weil sich diese Person mit ähnlichen Themen, wie ich beschäftigte, stellte ich ebenfalls eine Anfrage.

Dieser Zugang war leicht, aber auch nicht immer erfolgreich, was sich aber erst viel später zeigte, als ich von Coaches, Versicherungsexperten und weiteren unangefragt Angebote erhielt.

Später legte ich mein Profil auf der Plattform LinkedIn mein Profil an und hatte aus den vorherigen Erfahrungen, die ich auf XING sammelte, eine andere Herangehensweise ausprobiert, die wesentlich erfolgreicher war. Nach einigen Webinaren kannte ich die Grundlagen und begann ebenfalls mit dem Netzwerken und auch mit dem Posten von eigenen Beiträgen, Teilen von interessanten Posts sowie dem Kommentieren. Ich lernte, dass es beim Kommentieren auch wichtig ist Netzwerkpartner:innen zu erwähnen und auf so auf deren Beiträge aufmerksam zu machen. Kurzum es funktionierte besser.

© Fotos Christina Oskui (soweit nicht anders im Bild vermerkt)

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